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Animation oder Ruhe - viele Wege führen zum Campinggast

V.l. Claudio de Lorenzo (Camping Gajole), Tourismusforscher Martin Lohmann und Heidrun Müller (Camping Gitzenweiler Hof). (Foto:Richter)

(hr) Was ist die richtige Form von Gästebetreuung auf dem Campingplatz: ein volles Animationsprogramm oder reine Ruhe im Einklang mit der Natur? Mit dieser Frage beschäftigte sich das Symposium "Camping in Europa", zu dem heute erstmals die Messe Stuttgart und der ADAC im Rahmen der gerade stattfindenden CMT eingeladen hatte. Auf dem Podium saßen mit Heidrun Müller vom Campingplatz Gitzenweiler Hof in Deutschland und Claudio de Lorenzo vom Camping Gajole in Italien zwei Verfechter gegensätzlicher Campingkonzepte - so schien es jedenfalls.

Auf dem "Gitz", wie der Campingplatz der Familie Müller von seinen Fans genannt wird, wird Animation groß geschrieben. Der Platz liegt im Hinterland des Bodensees und hat seinen Gästen daher keinen Strand zu bieten. Deshalb wurden seit den 90er Jahren den Campern immer mehr Aktivitäten angeboten, die heute von einem siebenköpfigen Animationsteam geleitet werden. Von der Kinderbetreuung bis zur Wassergymnastik mit Senioren ist für alle Altersgruppen etwas dabei, und viele Gäste kommen extra für Events wie "Tanz in den Mai" oder das "Okoberfest" auf den Gitzenweiler Hof. Für Heidrun Müller sind die Angebote wichtig für die Beziehung zu den Gästen, denen sie damit besondere Erlebnisse und Spaß vermitteln will. Außerdem ist die Animation, bei der auch regionale Angebote und die Natur einbezogen werden, ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal und damit ein Marketingfaktor für den Platz. "Die damit verbundenen Kosten zahlen sich aus", ist sich Müller sicher.

Der kleine Camping Gajole an einem See im rauen Bergland Norditaliens wirbt dagegen mit dem Slogan "...vielleicht der ruhigste Campingplatz der Welt". Aber Betreiber de Lorenzo, Anthropologe und bekennender Atheist, kümmert sich auch um seine Gäste. Ihnen erklärt er die Seele und die gewachsene Kultur der Region, durch die die Fugger einst nach Venedig zogen. Viele persönliche Freundschaften mit seinen Gästen seien daraus entstanden.

In der anschließenden Diskussion mit den anwesenden Branchenvertretern wurde klar, dass der vermeintliche Gegensatz gar nicht so groß ist. Die Unterschiede ergeben sich eher aus der Lage und Eigenart des jeweiligen Campingplatzes. Für Gottfried Thiele vom Südseecamp in Wietzendorf ist es in erster Linie wichtig, dass die Gäste betreut werden. Die Art und Weise sei zweitrangig.

Tourismusforscher Martin Lohmann wies auf die unterschiedlichen Ansprüche von Campinggästen hin. Für viele könne es auch ein guter Weg sein, nach der Begrüßung auf dem Platz einfach in Ruhe gelassen zu werden. Lohmann hatte zu Beginn des Symposiums die wichtigsten Trends im Campingtourismus aufgezeigt. Rund 6 Prozent aller Urlaubsreisen der Deutschen seien Campingreisen, und die Nachfrage nach Camping und Caravaning werde stabil bleiben, erwartet der Kieler Professor. Er charakterisierte die Camper als überdurchschnittlich gebildet und familienbewusst mit einem Hang zum Individualismus beim Reisen. Herausforderungen, denen sich die Campingplatzbetreiber stellen müssten, seien der Preiskampf auf dem Reisesektor, die Erweiterung der Kapazitäten in anderen Reiseformen und eine verstärkte Informationsflut, die bei den Reiseinteressenten zunehmend einen Abwägungsprozess verhindere und eher zu spontanen Entscheidungen für eine Reiseform oder ein Reiseziel führe.

Infos im Internet:
www.gitzenweiler-hof.de
www.campinggajole.it

13.01.07

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