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Forschung wird nicht fortgesetzt

Partner beim Gas-Diesel-Motor-Projekt: Dieter Goldschmitt (re.) von der Goldschmitt techmobil AG, Professor Dr. Thomas Heinze von der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (li.) und Projektleiter Volker Witte. (Foto: Goldschmitt)

(red) (gpm) Die Goldschmitt techmobil AG aus Höpfingen setzt die Forschung am Gas-Diesel-Motor nicht weiter fort. Obwohl die umweltfreundliche Technologie funktioniert, hat das Unternehmen die Patente angesichts unüberwindlich erscheinender bürokratischer Hürden nach Russland abgegeben.

Es war eine gemischte Bilanz, die die Beteiligten des ehrgeizigen Forschungsprojektes Gas-Diesel-Motor nun in der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) in Saarbrücken zogen: Denn einerseits wurde zwar bewiesen, dass ein Motor, der gleichzeitig mit Diesel und Gas betrieben wird, seinen Serienbrüdern in vielen Punkten überlegen ist - doch andererseits werden die Forschungsarbeiten nun doch nicht fortgesetzt, weil der umweltfreundliche Motor durch die Bürokratie eingebremst wird.

So klang Wehmut mit, als Dieter Goldschmitt, der Vorstandsvorsitzende der Goldschmitt techmobil AG, vor Pressevertretern in Saarbrücken bedauerte, dass das einst mit viel Optimismus begonnene Projekt "Zündstrahlgasmotor" für sein Unternehmen mit dem Verkauf der Patente nach Russland endete.

Fünf Jahre lang hatten neben der Höpfinger Goldschmitt techmobil AG und der Intec International GmbH aus Hechingen die Forscher der renommierten HTW aus Saarbrücken an der Fortentwicklung des lange bekannten Prinzips gearbeitet. Mit beeindruckenden Ergebnissen: Durch die elektronisch gesteuerte Einspritzung von Erd- oder Autogas konnte die Leistung von Dieselmotoren kräftig erhöht, die Umweltbelastung deutlich verringert und die Betriebskosten merklich gesenkt werden.
Mit einem Gas-Diesel-Motor schaffte es Goldschmitt 2009, den Tempoweltrekord für Reisemobile auf 207 Stundenkilometer zu schrauben.

Die unüberwindlichen Hürden lagen indessen nicht in der Technologie, sondern auf der politischen Ebene: „Es geht im Moment einfach nicht weiter“, stellte Professor Dr. Thomas Heinze, der Leiter des Instituts Automotive Powertrain an der HTW, ernüchtert fest. Auf Jahre hinaus sieht er keine Chance, das Zündstrahlgasaggregat in Deutschland etablieren zu können - schlicht deshalb, weil im deutschen Kfz-Steuerrecht ein derartiger Doppelbetrieb von zwei Energiearten nicht vorgesehen ist. So konnte auch Dieter Goldschmitt nur kopfschüttelnd rekapitulieren: „In Deutschland kann nicht sein, was nicht sein darf. Ein Unding.“

Wegen der aus seiner Ansicht deshalb aussichtslosen Marktchancen hat das Unternehmen aus dem Odenwald die Patente nach Russland abgegeben. Goldschmitt würde sich nicht wundern, wenn die vielversprechende Technologie eines Tages von dort wieder nach Deutschland käme - „obwohl wir die Pionierarbeit geleistet haben“

Unter den gegebenen Umständen sieht Goldschmitt indessen keine Chancen, den Gas-Diesel-Motor selbst in Deutschland einführen zu können. Auch wenn bis zur Marktreife kaum mehr als ein weiteres Jahr an Forschung notwendig wäre. Sein Fazit: „Innovative Unternehmen werden in Deutschland viel zu sehr von der Bürokratie und von sinnlosen Bestimmungen gegängelt.“

Dass der Gas-Diesel-Motor durchaus eine sinnvolle Zukunft hätte, machte auch Projektleiter Volker Witte von der Saarbrücker Hochschule vor der Presse deutlich: „Der Zündstrahlgasmotor bietet ein unterschätztes Brennverfahren. Der Leistungsgrad eines Motors kann durch das intelligente gleichzeitige Verbrennen von Diesel und Gas deutlich gesteigert werden – bei 50-prozentiger Reduzierung des Rußausstoßes.“

Trotz des wenig befriedigenden Ausgangs des gemeinsamen Forschungsprojektes will die Höpfinger Goldschmitt techmobil AG auch in Zukunft mit der HTW Saarbrücken zusammenarbeiten.

22.08.11

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